Projekt Chile
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Kooperation im Wasserstoff-Importprojekt
Im Rahmen des Projekts Chile verfolgen die Kooperationspartner das gemeinsame Ziel, ab 2030 grünen Wasserstoff in Form von Ammoniak zu importieren und auf dem deutschen und europäischen Markt abzusetzen, um so langfristig einen wesentlichen Beitrag zur klimaneutralen Energieversorgung in Deutschland und Europa zu leisten. Damit markiert die Kooperation mit TEH2 einen wichtigen Meilenstein in der Grüngasstrategie der VNG Handel & Vertrieb und legt zugleich den Grundstein für eine langfristige Diversifizierung des Handelsportfolios.
Erfahren Sie in unserer Roadmap, welche konkreten Schritte das Projekt umfasst und wie sich der Weg des grünen Wasserstoffs aus Chile bis hin zu den Verbrauchern in Deutschland gestaltet.
Wasserstoffimport
Der grüne Wasserstoff wird in Magallanes (Region in Chile, Südamerika) mittels Elektrolyse mit erneuerbarem Strom durch eigens errichtete Windräder erzeugt. Die installierte Windleistung wird in der ersten Phase 3 GW und nach der letzten Phase 10 GW betragen, sodass in der finalen Ausbaustufe jährlich bis zu 800.000 Tonnen Wasserstoff erzeugt werden können. Anschließend wird der grüne Wasserstoff mittels Haber-Bosch-Verfahren in Ammoniak umgewandelt und in dieser Form per Schiff von Patagonien nach Deutschland transportiert.
Die Nutzung von Ammoniak als Transportmedium für Wasserstoff bringt viele Vorteile mit sich. Es ist nicht nur energieeffizienter als der Transport von Wasserstoff, sondern ermöglicht aufgrund der hohen Energiedichte von Ammoniak den Transport größerer Energiemengen auf weniger Raum. Darüber hinaus besteht bereits eine global etablierte Infrastruktur für den Transport von Ammoniak, die sicher und effizient ist und somit die Integration von Ammoniak als Wasserstoffträger in bestehende Systeme erleichtert.
Ankunft in Deutschland
Nach Ankunft des grünen Ammoniaks am Terminal in Rostock (Mecklenburg Vorpommern) wird dieses per Ammoniak-Pipeline in einen Ammoniak-Speicher weitergeleitet und dort zwischengelagert. Ammoniak lässt sich einfacher speichern als Wasserstoff, da die Stickstoff-Wasserstoff-Verbindung ähnlich wie Erdgas in einfachen Druckbehältern in flüssiger Form gespeichert werden kann.
Ammoniak-Cracking
Via Pipeline gelangt das Ammoniak anschließend in einen sogenannten Ammoniak-Cracker, welcher als Bindeglied zwischen dem Ammoniakimport und der angestrebten Wasserstoffnutzung fungiert. Mittels Ammoniak-Cracking, auch als Ammoniak-Spaltung bezeichnet, erfolgt die Rückgewinnung des grünen Wasserstoffs. Ammoniak-Cracking ist ein chemischer Prozess, bei dem Ammoniak durch Erhitzen in einem Katalysator in seine Bestandteile, Wasserstoff und Stickstoff, aufgespalten wird. Anschließend kann der umgewandelte grüne Wasserstoff in das Wasserstoffnetz eingespeist werden.
Wasserstoff-Speicherung
Um den künftigen Bedarf nach grünem Wasserstoff decken und die fluktuierende Erzeugung erneuerbarer Energien flexibel ausgleichen zu können, wird der aus dem Ammoniak-Cracking gewonnene Wasserstoff in unterirdischen Kavernen zwischengespeichert. Bei diesen Kavernen handelt es sich um große Hohlräume, die sich natürlicherweise, beispielsweise durch geologische Prozesse wie die Auflösung von Salzformationen oder das Auswaschen von Gestein, im Untergrund bilden und oft zur Speicherung von Erdgas, Erdöl oder anderen Energieträgern genutzt werden. Der Wasserstoff wird dafür unter hohem Druck in die Kavernen geleitet und dort gespeichert, bis er wieder benötigt wird. Dieses Verfahren ermöglicht eine sichere und effiziente Speicherung großer Mengen an Wasserstoff.
Wasserstoff-Transport
Über Pipelines wird der grüne Wasserstoff anschließend in das künftige Wasserstoffkernnetz eingespeist, um zu den Abnehmern in ganz Deutschland transportiert zu werden. Das Wasserstoffkernnetz bildet das zentrale Fundament für den erfolgreichen Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur und soll perspektivisch wesentliche Wasserstoff-Standorte in ganz Deutschland, wie beispielsweise große Industriezentren, Speicher, Kraftwerke und Importkorridore, anbinden. Die Inbetriebnahme ist laut BMWK (Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz) zwischen 2025 und 2032 geplant und soll sukzessive erfolgen.
Wasserstoffvertrieb & -nutzung
Um Wasserstoff langfristig als Baustein der Energiewende zu etablieren und so die Erzeugung sauberer und nachhaltiger Energie zu ermöglichen, gilt es, den Aufbau eines wirtschaftlichen, grünen Geschäftsmodells zu realisieren. Dafür beschäftigt sich die VNG Handel & Vertrieb bereits heute mit den Vertriebsaussichten von grünem Wasserstoff in Deutschland.
In der ersten Phase des Wasserstoff-Markthochlaufs wird der grüne Energieträger vor allem dort zum Einsatz kommen, wo der direkte Einsatz von grünem Strom entweder aus wirtschaftlichen oder aus stofflichen Gründen keine geeignete Option darstellt. Das betrifft z. B. die Schwerindustrie sowie die (petro-) chemische Industrie, die auf eine stoffliche Nutzung des Moleküls angewiesen ist. Perspektivisch werden Einsatzgebiete im Schwerlasttransport, in der Energiespeicherung und Rückverstromung sowie in vielen weiteren Bereichen hinzukommen.
“Um den zukünftigen Bedarf an grünem und dekarbonisiertem Wasserstoff in Deutschland decken zu können, werden neben nationalen Erzeugungsprojekten signifikante Volumina aus internationalen Quellen importiert werden müssen. Wir stellen uns bei VNG in beiden Bereichen breit auf und gehen mit unseren Kooperationen konkrete Schritte Richtung Aufbau einer klimaneutralen, zukunftsfähigen Energieversorgung in Deutschland und Europa.”
Georg Benhöfer
Senior Project Manager Hydrogen, VNG Handel & Vertrieb GmbH
Welche VNG-Konzerngesellschaften sind beteiligt?
Broschüre
Die wichtigsten Infos zu unseren Grüngas-Aktivitäten finden Sie auch in unserer Broschüre.
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